Die GTI Insolvenz und ihre Auswirkungen
Die Insolvenz von GTI ist seit zehn Jahren der größte Konkurs eines Reiseveranstalters. Rund 70.000 Personen haben ihren Sommerurlaub in die Türkei gebucht und großenteils bereits bezahlt. Die Reiseveranstalter aus Düsseldorf GTITravel und Buchmal Reisen unter Leitung von Hakan Katlandur sind pleite. Betroffen ist auch die Fluggesellschaft Sky Airlines. Kunden waren sofort betroffen, noch während des Check-ins in Paderborn wurde der Flugbetrieb eingestellt. Alle drei sind Tochtergesellschaften der türkischen Kayi Group. Auf der Homepage von GTI-Travel war nur noch eine Pressemitteilung eingestellt.
In der Hauptsache sind durch die beiden Reiseveranstalter GTITravel und Buchmal Reisen Pauschalreisen in die Türkei gebucht worden. In diesen Fällen wird die Insolvenzversicherung Schadenersatz leisten. Die Insolvenzversicherung ist in diesem Fall die Hanse Merkur. Sie wird für eventuelle Mehrkosten für Hotel und Rückflug mit dem Sicherungsschein der Insolvenzversicherung einspringen. Zum Zeitpunkt der Insolvenz befanden sich etwa 5.000 Urlauber im Ausland. Durch fehlende Angaben im Insolvenzantrag konnte die Versicherung nicht sofort aktiv werden. Die Insolvenzversicherung gilt jedoch nicht für Reisende, die nur einen Flug mit der Sky Airlines Fluggesellschaft gebucht haben. Kunden können in diesem Falle von sich aus die Reise kostenlos stornieren. Nach Einschätzung von Experten in der Reisebranche werden etwa 400.000 Flugplätze nach Antalya alleine auf dem deutschen Reisemarkt fehlen. Veranstalter wie Alltours haben als Sofortmaßnahme die Annahme von Neubuchungen in die Türkei gestoppt. Durch diesen Vorfall wird es in diesem Sommer wahrscheinlich keine Last-Minute-Angebote für Reisen in die Türkei mehr geben.
Betroffene, die bereits im Urlaubsort sind, können von ihrem Hotel auf die Straße gesetzt werden. Meist springen andere Veranstalter ein um den Schaden zu begrenzen, sind dazu aber nicht verpflichtet. Der betroffene Urlauber muss sich einen Rückflug selber suchen und das Geld dafür auslegen. Der übliche Preis für ein Flugticket wird später von der Insolvenzversicherung erstattet. Wer bereits für seine Urlaubsreise eine Anzahlung oder sogar den vollen Preis bezahlt hat, ist über den Sicherungsschein, welcher bei jeder Pauschalreise mit den Reiseunterlagen ausgehändigt wird, abgesichert und muss diesen bei der zuständigen Insolvenzversicherung, in diesem Falle bei der Hanse Merkur in Hamburg einreichen.
Es muss nochmals deutlich darauf hingewiesen werden, dass grundsätzlich nur Pauschalreisen gegen eine Insolvenz versichert sind. Betroffene, welche nur einen Flug oder nur ein Hotel über die Fluggesellschaft Sky Airlines und die Düsseldorfer Reiseveranstalter für ihre Türkei-Reisen gebucht haben, sind nicht abgesichert. Eine Tochtergesellschaft eines Schweizer Reiseveranstalters möchte den Konkurs nutzen, um auf dem deutschen Reisemarkt ein Bein an den Boden zu bekommen und bietet den GTI Urlaubern Ersatzreisen an. Der Insolvenzverwalter hat dieser Gesellschaft die Liste mit den Namen der betroffenen Reisenden ausgehändigt. Es ist niemand verpflichtet, dieses Angebot oder die Ersatzreise anzunehmen. Wer es dennoch tut, tritt die Ansprüche an die Insolvenzversicherung Hanse Merkur an diesen Veranstalter ab.