Bürgerentscheid zur 3. Startbahn am Flughafen München
Am 17. Juni 2012 wurde ein Bürgerentscheid zum Thema 3. Startbahn am Flughafen München durchgeführt. Letztendlich stimmten 45,7 Prozent der Befragten für den Ausbau des Flughafens und 54,3 Prozent dagegen. Die Bewohner der Landeshauptstadt München haben sich also mit einer knappen Mehrheit gegen die Erweiterung des Flughafen München um eine 3. Startbahn entschieden. Dabei muss man dazu sagen, dass nur 32 Prozent der insgesamt über eine Million wahlberechtigten Bürger überhaupt an der Abstimmung teilgenommen haben. Der Bürgerentscheid war damit gültig, weil laut Gesetz nur 10 Prozent notwendig sind. Dadurch dass sich die Stadt an das Ergebnis dieser Bürgerbefragung halten muss, werden die Vertreter der Landeshauptstadt München, die in der Gesellschafterversammlung des Flughafens sitzen, gegen den Ausbau stimmen müssen. Die Stadt München besitzt 23 Prozent der Anteile am zweitgrößten deutschen Flughafen. CSU, SPD und FDP haben im Vorfeld der Abstimmung für die Erweiterung des Flughafens Werbung gemacht. Also ist dieses Volksbegehren nicht nur für den Flughafen München sondern auch für SPD und CSU eine Niederlage. Sowohl Vertreter der Flughafen München GmbH als auch Vertreter der Landeshauptstadt München von SPD und CSU äußern sich enttäuscht über das Ergebnis und das Volksbegehren.
Problematisch wird es für den Flughafen München, weil es bereits Engpässe gibt und eine Erweiterung unbedingt nötig ist, um weiterhin wachsen zu können und Gewinne zu erzielen. Außerdem nennen Vertreter der Flughafen München GmbH und die Befürworter des Ausbaus die Schaffung von Arbeitsplätzen als Argument. Obwohl die Befürworter der 3. Startbahn von Seiten der Stadt München und des Flughafens viel Werbung für ihre Sache gemacht haben, ist die Mehrheit der Bürger Münchens nicht zum Volksentscheid erschienen und hat ihre Meinung nicht kund getan. Dennoch will man allgemein das Volksbegehren respektieren und die Entscheidung der Bürger achten. Die Möglichkeit, die Anteile der Stadt zu verkaufen und damit den Wunsch der Bürger zu übergehen, komme nicht in Frage, sagten Sprecher von Stadt und Flughafen. Der Hauptgrund der Gegner der 3. Startbahn ist die Lärmbelästigung durch den zunehmenden Flugverkehr. Da bereits jetzt mehrere Wohnviertel von Fluglärm betroffen sind, kennen viele Münchner Bürger die Problematik und fühlen mit denjenigen, die konkret in dem Bereich wohnen, der von der geplanten dritten Startbahn betroffen sein wird. Mit dem Lärm geht auch eine Verringerung er Immobilienpreise in diesen Gegenden einher. Allgemein bedeutet ein Flughafen in unmittelbarer Nähe eher eine Reduzierung der Lebensqualität. Andere Menschen, die nicht direkt vom Fluglärm betroffen sind, werden vielleicht eher für den Ausbau des Flughafens gestimmt haben, denn für sie bedeutet ein größerer und besser ausgerüsteter Flughafen ein Plus an Reisemöglichkeiten und Anbindungen innerhalb Deutschlands, Europas und in die ganze Welt. Ein Streitthema, das München noch für eine Weile beschäftigen wird.